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Erschienen am 27.06.2015 um 14:56 Uhr
Der Gardasee ist ein beliebtes Urlaubsziel für viele Österreicher und Deutsche. Besonders für Urlauber aus dem Westen Österreichs (Salzburg, Tirol und Vorarlberg) stellt der Gardasee eine beliebtes Ziel für einen Wochenendausflug dar. Vor allem wenn das Wochenende durch einen Feiertag, der auf Freitag oder Montag fällt, verlängert wird.
Der Gardasee befindet sich noch in den Alpen, allerdings auf der Südseite. Für viele Urlauber aus dem Norden ist er dadurch die ideale Mischung aus Nähe und südländischem Urlaubsgefühl. Hier wird nicht mehr Deutsch gesprochen, sondern Italienisch. Das Wetter wird wärmer, das Essen italienischer, das Leben gemütlicher.
Vor 20 Jahren kamen die Besucher aus dem Norden noch mit ihrer Campingausrüstung und ihren Zelten. Damals fand manrund um den Gardasee herum überall Campingplätze. Hotels waren nur etwas für die gehobene Oberschicht. Innerhalb der letzten Jahre hat sich jedoch die Einstellung und die finanzielle Lage der Urlauber verändert. Sie wurden gemütlicher und wohlhabender.
Deswegen wurden laufend neue Pensionen und Hotels am Gardasee gegründet. Wo es der Platz zuließ, wurden Hotels für die Touristen gebaut. Natürlich musste dazu entweder ein kleines Städtchen in der Nähe sein, was im Süden des Gardasees fast immer der Fall ist, oder das Gelände musste abgelegen liegen um den Urlaubern die gesuchte Ruhe zu bringen.
Als die Besucherflut mehr Geld für ihren Urlaub zur Verfügung hatte, kamen gewiefte Bewohner des Gardasees auf die Idee, leere Räume in ihren Privathäusern zu vermieten. Es wurde einfach ein Schild auf der Straße mit der Aufschrift »Camera Libera« – Freies Zimmer – aufgestellt. Und schon hielten einige der Vorbeifahrenden an. Diese Idee war erfolgreich, brachte Geld und verlangte nur wenig Mühe. So kam es, dass immer mehr Einheimische diese Schilder aufstellten und so eine reges Angebot an Gastzimmern anboten.
Wollte man mit dieser steigenden Konkurrenz mithalten, musste man sich geschickt positionieren. Daher wurden die Räume saniert und mit allen möglichen Finessen ausgestattet. Ein eigenes Bad, mit allen notwendigen Toilettenartikeln, ein Fernseher und eine Klimaanlage wurden zum Standard. Auch ein Schwimmbecken im Garten und ein Frühstück auf der Terrasse waren bald das normale Angebot der Pensionen. Das schlug sich natürlich auf den Preis der Zimmer nieder.
Inzwischen verlangen einige dieser Pensionen den selben Preis für ein Zimmer, wie es diekleinen Hotels am Gardasee tun. Aber die Preise steigen weiter. Denn nach wie vor strömen in den Schulferien und den verlängerten Wochenenden weitaus mehr Touristen an den Gardasee, als es Zimmer gibt, und diese sind bereit einiges für eine gute Schlafgelegenheit zu bezahlen.
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