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Foto: Villa Nigra
Erschienen am 26.04.2023 um 16:17 Uhr
Isola Madre und Isola Bella, die Inseln in der Borromäischen Bucht des Lago Maggiore, und ihre Parkanlagen sind weltberühmt. Ebenso der Park der Villa Taranto im Uferstädtchen Verbania, einer der bedeutendsten botanischen Gärten der Welt. Neben den Hauptattraktionen lassen sich auch faszinierende Privatparks bestaunen. Immer mehr Villen öffnen ihre grünen Paradiese für Besucher.
Verschlungene Pfade von gigantischem Bambus gesäumt. Areale mit Koniferen, mit Obstbäumen, mit Palmen. Ein schmales Tal und eine Brücke, die sich anmutig über den Wasserlauf spannt – der Park der Villa Anelli in Oggebbio am piemontesischen Westufer des Lago Maggiore ist ein Muss für Botanik-Begeisterte, die das Reisen am liebsten mit ihrer Leidenschaft für Grünes und Blühendes verbinden. Vor der atemberaubenden Naturkulisse am Südrand der Alpen ein botanisches Dorado mit prestigeträchtiger Sommerresidenz anzulegen – das war der Traum, den sich ein Mailänder Notar Ende des 19. Jahrhunderts hier erfüllte. Andrea Corneo, der heutige Besitzer von Villa und Park, hat nicht nur das Anwesen, sondern die Leidenschaft für Kamelien „geerbt“. Corneos Großmutter hatte in den 1960er Jahren etliche Sorten, darunter die seltene Camelia d’Oro, im Park der Villa kultiviert. Andrea Corneo, Präsident der italienischen Kamelien-Gesellschaft, hat den Bestand um Hunderte Sorten aus aller Welt und aus eigener Züchtung erweitert.
Zwischen Palmen und Kamelien schlafen
Andrea Corneo und Ehefrau Orsola führen interessierte Besucher gern durch den Park der Villa (Termine nach Anmeldung). Dass dabei gelegentlich gefachsimpelt wird, versteht sich von selber. Aber auch wer kein Kamelien-Fachwissen mitbringt, kann Spannendes über die Vielfalt der rosa-, weiß- oder rotblühenden Teestrauchgewächse erfahren. In Europa seien die Sorten mit üppig gefüllten Blüten besonders beliebt, erklärt Orsola Poggi Corneo. In Asien, der ursprünglichen Heimat der Kamelien, gelten die zarten Blüten, die Einblick in Ihr Innerstes gewähren, als Inbegriff der Perfektion. Mal- und Zeichenkurse finden im Park der Villa Anelli ebenfalls statt. Der Ort sei eine Quelle der Inspiration, schwärmt die Besitzerin. Wer das Gartenreich am See Tag und Nacht auf sich wirken lassen möchte, kann als Feriengast eines der beiden Apartments im Gartenhaus beziehen.
Wie die Corneos, so öffnen auch andere Villeneigentümer am Lago Maggiore ihre Parks für interessierte Pflanzenliebhaber. Darunter die Villa Brivio Sagromoso in Ispra am lombardischen Ufer des Sees. Das Grundstück in begehrter Lage ist seit rund 200 Jahren im Besitz derselben Familie, wobei hier aus Tradition das Erbe von der Mutter an die Tochter weitergegeben wird. Der Park mit dem uralten Baumbestand hat den Charakter eines romantischen Landschaftsparks bewahrt, wie er im 19. Jahrhundert in Mode war, als ihn die Adelsdame Antonietta Castelbarco anlegen ließ. Die von Gärtnern gestaltete Ideallandschaft bietet mit ihren perfekt angelegten Sichtachsen faszinierende Panoramen. Die Pflanzen im Park, der große See und die Alpengipfel am Horizont bilden ein Gesamtkunstwerk.
Gartenkunst am Ortasee
Rund eine halbe Autostunde von der Borromäischen Bucht am Westufer des Lago Maggiore entfernt liegt der malerische, viel kleinere Lago d‘Orta. Auch an diesem See locken Villen und Parks – allen voran die Villa Nigra in Miasino. Die rund 500 Jahre alte Villa ist heute ein Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstellungen. Das grandiose Ambiente lässt sich auch in dem Restaurant genießen, das in einen Erdgeschossflügel eingezogen ist. Der umliegende Landschaftspark ist jederzeit frei zugänglich. Im winzigen Nachbarort Ameno besticht Giardino Lorella, der Park der gleichnamigen Villa, mit Eichen, Rotbuchen, Zedern, Magnolien und vielen anderen heimischen und exotischen Gewächsen. Die Besitzer der Villa haben sich erst vor kurzem entschlossen, das Anwesen, das bereits seit einem halben Jahrtausend in Familienbesitz ist, für Besucher zu öffnen. Malerischer als diese kann eine Parklandschaft kaum sein. Wer hier spaziert, hat zwischen Ziersträuchern und Baumwipfeln die anmutige Isola San Giulio im Ortasee und den schneebedeckten Gipfel des Viertausender Monte Rosa im Blick.
Individuelle Führungen auf Englisch oder Deutsch
Über die Termine für Garten-Führungen und andere Veranstaltungen kann man sich auf den Websites einiger Villen informieren. Leichter lässt sich ein Besuch mit Hilfe des Consorzio Maggiore planen. Interessierte kontaktieren marketing@consorzio-maggiore.eu und lassen sich ein maßgeschneidertes Angebot für eine individuelle Führung durch einen oder mehrere der schönsten Privatparks am Lago Maggiore oder dem kleinen Nachbarsee machen. Lizensierte Guides führen auch in englischer oder deutscher Sprache durch die botanischen Paradiese. Weitere Infos zur Region und ihrem Angebot für Urlauber unter www.visit-lakemaggiore.com
Frau Susanne Kilimann
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