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Foto: Siegfried Putz
Erschienen am 11.01.2021 um 16:32 Uhr
Seit November 2020 sind Restaurants und Hotels sowie Ferienbetriebe geschlossen. Trotzdem sind die Inzidenzzahlen nach wie vor extrem hoch. Auch die erneuten Einschränkungen bringen noch immer nicht den gewünschten Rückgang der Infektionszahlen. Das wirft die Frage auf, ob immer neue Lockdowns wirklich die geeignete Strategie gegen die Pandemie sind, oder ob sich nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 dieses Instrument inzwischen nicht abgenutzt haben könnte. Viele fragen sich auch, ob die Nebenwirkungen und nachteilige Begleiterscheinungen solcher einschneidenden Maßnahmen nicht den nur mäßigen Nutzen überwiegen.
Wenn mehr Menschen reisen, nimmt die Gefahr der Virenübertragung zu. Diesem negativen Effekt kann man aber durch konsequente Hygienemaßnahmen entgegenwirken. Eine vermehrte Verwendung von sicheren FFP2-Masken und Abstandhalten sind hier die geegneten und wirksamsten Möglichkeiten Ansteckung zu verhindern. Hotels und Restaurants hatten schon sehr früh effektive Hygienekonzepte entwickelt und umgesetzt. Auch die Nachverfolgung ist in Hotels problemlos möglich.
Die lange Zeit der Einschränkungen bringen es zwangsläufig mit sich, dass sich die Ansteckungen in den privaten Bereich verlangert haben, der nur sehr schwer kontrolliert werden kann. Ein ganzes Volk über Monate in einer Quasi-Quarantäne zu halten ist kaum zu vermitteln und unmöglich durchzuhalten. Es ist sehr einfach alle Friseurgeschäfte zu schließen, aber wie soll man verhindern, dass die arbeitslosen Friseure nicht im Privaten Haare schneiden? Wenn kontrollierte öffentliche Bereiche geschlossen werden, steigt die Ansteckung in der Schattenwirtschaft.
Wäre es nicht besser, wenn Menschen aus den Ballungsräumen einen Kurzurlaub in weniger dicht bevölkerten naturnahen Regionen machen könnten und dadurch diese Hotspots entlasten würden? Eine Öffnung von Restaurants und Hotels unter kontollierten und mit klaren Auflagen versehenen Bedingungen würde nicht zu mehr, sondern eher zu weniger Ansteckungen führen.
Wir müssen leider erkennen, dass immer neue und immer unverständlicher werdende Einschränkungen und Verbote die Menschen eher verunsichern. Leider kennt die Politik bislang nur zwei Zielrichtungen: lockern oder verschärfen. Beides führt nicht zum Ziel. Bis die angelaufenen Impfungen endlich wirken, müssen wir mit dem Virus leben. Die Menschen einzusperren hat sich als nicht wirksam gezeigt. Ein Strategiewechsel ist dringend notwendig.
Überall, wo Menschen sich nahe kommen, müssen FFP2-Masken verpflichtend sein. In Schulen, Bussen und U-Bahn, aber auch in Betrieben, Hotels und Restaurants oder in Fußgängerzonen wären FFP2-Masken wesentlich effektiver als Alltagsmasken. Wir sollten auch über eine Impfpflicht im Gesundheitswesen und im Pflegebreich und über eine sinnvolle und zumutbare Einschränkung beim Datenschutz nachdenken statt die Grundrechte von Millionen Menschen unverhältnismäßig einzuschränken.
Je länger die Einschränkungen andauern, desto mehr nimmt die Bereitschaft sie zu befolgen bei vielen ab. Einem 18-jährigen wurde schon nahezu ein ganzes Jahr seiner Jugend "genommen", in der er seine Freunde uneingeschränkt treffen kann. Das führt immmer mehr zu Verweigerungshaltungen, die bald nicht mehr zu kontrollieren sind.
Individual-Urlaub ist kein Ansteckungsherd. Unter kontrollierten und verantwortungsbewußten Bedingungen können Hotels das Ansteckungsgeschehen sogar verringern.
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