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Foto: Roberto Maggioni
Erschienen am 07.02.2023 um 12:41 Uhr
Für die Pracht seiner botanischen Gärten ist der Lago Maggiore weltberühmt und bald ist die Seegemeinde Verbania noch um eine blühende Attraktion reicher. Der Park der Villa Maioni wird ein begehbarer „Kamelien-Katalog“ und lädt ein, mit allen Sinnen in das Universum des weltweit gezüchteten Teestrauchgewächses einzutauchen.
Weiss, Rosafarben oder Rot. Gesprenkelte Blüten und Blüten mit zart schattiertem Farbverlauf. Rosen-, pfingstrosen- oder anemonenförmig. Mal einfach, mal doppelt gefüllt. Kamelien treten in unzähligen Variationen auf und faszinieren Botaniker und Blumenfreunde in aller Welt schon seit Jahrhunderten. Vom 26. bis 28. März 2023 trifft sich die „International Camelia Society“ zu einem Kongress am Lago Maggiore. Zur gleichen Zeit findet die „Mostra della Camelia del Lago Maggiore“ statt. Die alljährliche Kamelien-Schau im Park der Villa Giulia in Verbania-Pallanza öffnet bereits zum 55. Mal ihre Tore. Neu eingeweiht wird indes der „Campo Catalogo“ – ein begehbarer, den Kamelien gewidmeter „Katalog“ mit rund 270 Kamelien-Gewächsen aus aller Welt.
Für die Realisierung des Projekts hat die Gemeinde Verbania die Gartenanlage der Villa Maioni ausgewählt – einer jener Prachtvillen, die sich Norditaliens Industrielle in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in bester Lage am Lago Maggiore errichten ließen. Seit Jahrzehnten sind Villa und Parkgrundstück im Besitz der 30.000-Einwohner-Gemeinde Verbania. In der Villa hat die Kommunalbibliothek ihr Domizil gefunden. Im Gegensatz zu den temporären Kamelien-Schauen, die alljährlich in der „grünen“ Seegemeinde abgehalten, ist der „Kamelien-Katalog“ als permanente Institution angelegt. 130 Millionen Euro hat Verbania für den Bau einer mit Seewasser gespeisten Tropfen-Bewässerungsanlage investiert. Die neue Attraktion in nächster Nähe zum berühmten Botanischen Garten der Villa Taranto soll ab diesem Frühjahr zu einem ebenso ästhetischen wie lehrreichen Parcours einladen. In akribischer Sortierarbeit haben die Experten die Sträucher in thematischen Gruppen nach Herkunft und anderen Klassifikationsmerkmalen geordnet.
Herbstblüten und starker Duft
Neben alten Sorten aus Japan, Italien und anderen europäischen Ländern werden neue Züchtungen zu sehen sein. Solche, die statt im Frühling erst im Herbst erblühen, und andere, die stark duften und ihre Blütenpracht mehrmals pro Jahr entfalten. Ein Großteil der „Neuen“ kommt aus China, Australien und Nordamerika. Die USA sind heute größter Kamelienproduzent der Welt.
In den Parks der Villen am Lago Maggiore hatte „Camelia Japonica“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts Einzug gehalten und sofort einen Siegeszug angetreten. Die klimatischen Bedingungen, auf die das ursprünglich aus Ostasien stammende Teestrauchgewächs hier traf, waren ideal. Nicht nur die Sinne betörenden Blüten begeisterten Kamelienfreunde. Wegen ihrer robusten, glänzenden Blätter galt die Pflanze bald auch als Symbol für Widerstandskraft gegen die Stürme des Lebens. Die begehbare Kamelien-Sammlung im Park der Villa Maioni soll bei ihrer Einweihung den Namen „Parco Piero Hillebrand“ bekommen, kündigte Verbanias Bürgermeisterin Silvia Marchionini an. Hillebrand, der 2019 verstorbene, aus Verbania stammende Kamelienexperte, habe sich zeitlebens um die Wiederentdeckung und Katalogisierung alter Sorten verdient gemacht.
Frau Susanne Kilimann
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