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Erschienen am 27.04.2017 um 08:53 Uhr
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Prof. Karl Lauterbach, verärgert die
Apothekerschaft. Nach der Absage der Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände e. V. (ABDA) des für heute (27.4.2017) geplanten Termins ist
die SPD anscheinend nicht weiter für stationäre Apotheken gesprächsbereit.
Geplant war, über das mögliche Gesetz zum Versandhandelsverbot
verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu reden.
Wie aus einer Veröffentlichung der DAZ
(https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/04/24/lauterbach-trifft-sich-ohne-abda-mit-versandapothekern)
hervorgeht, sind bis dato anscheinend nur die deutschen und europäischen
Versandapotheken zum Gespräch eingeladen.
Die Bemühungen der Basisapotheker Westfalen-Lippe und des Bundesverbandes der
Apothekenkooperationen BVDAK um ein Gespräch waren vergeblich. Die Freie
Apothekerschaft hatte bereits am 19. April schriftlich um eine Teilnahme zu
diesem wichtigen Treffen gebeten. Nach der ersten schriftlichen Nachfrage in der
letzten Woche erfuhr der Vorstand jetzt bei erneut telefonischem Nachhaken, dass
der Verein „kein adäquater Gesprächspartner sei und deshalb nicht eingeladen
würde“. Man wolle die Anfrage allerdings noch Professor Lauterbach persönlich
vorlegen und dessen Entscheidung bis einen Tag vor dem Gesprächstermin der
Freien Apothekerschaft mitteilen.
Die Freie Apothekerschaft als bundesweiter Berufsverband hat bis heute keine
Nachricht erhalten hat. Vorstandsvorsitzende Dr. Helma Gröschel ist empört:
„Für uns signalisiert das, dass bei einer derart ignoranten Haltung die SPD
überhaupt nicht an Gesprächen mit niedergelassenen Apothekern interessiert ist.
Es liegt nahe zu vermuten, dass die Gegner des Versandhandelsverbots unter sich
bleiben wollen.“ Die Freie Apothekerschaft geht davon aus, dass die SPD die
derzeitige bewährte und kostengünstige Arzneimittelversorgung der Bürger
zusammen mit den ausländischen Versandapotheken, hinter denen schweizerische und
saudi-arabische Investoren stehen, zerstören will. Verbindungen zwischen der SPD
und einer holländischen Versandapotheke sind bekannt. Sie hatten bereits im
letzten Jahr für Aufsehen gesorgt.
Links:
http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/parteisponsoring-spd-mit-docmorris-auf-spargelfahrt/
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/spd-stoppt-gesponserte-vorwaerts-gespraeche-mit-politikern-14541214.html
„Es geht uns um den Erhalt der Apotheken vor Ort, um 150.000 Arbeitsplätze,
von denen in erster Linie Frauen profitieren, um eine weiterhin flächendeckende
Versorgung und um eine Gewährleistung des Notdienstes“, betont Gröschel. Hier
stehen Gewinnmaximierung auf der Seite der ausländischen Versandapotheken, die
von Konzernen mit Sitz in der Schweiz und Saudi-Arabien finanziert werden,
gegenüber inhabergeführten, persönlich haftenden und streng regulierten
deutschen Apotheken. Sie sind gesetzlich dem Gemeinwohl verpflichtet mit
Notdiensten, dem Einsatz von studiertem Fachpersonal in der Beratung der
Patienten, einem gesetzlich vorgeschriebenen Vorrätighalten von teuren
Notfalldepots und Pandemie-Produkten.
Die Freie Apothekerschaft sieht es in Bezug auf die Bundestagswahlen im September
2017 als ihre Pflicht, die Betroffenen, also Patienten und Apotheker, über die
entsprechenden Haltungen der Parteien zum Versandhandel mit
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln aufzuklären.
Entsprechende Aktionen laufen bereits
(http://apothekerverein.de/flyeraktion/) .
Dr. med. Helma Gröschel
Obere Hauptstrasse 1
76863 Herxheim
Tel: +49 (0)7276 - 85 78 , E-Mail:hgh@freie-apothekerschaft.de
www.freie-apothekerschaft.de
freie-apothekerschaft-presse@t-online.de